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Inhalt auf einen Blick

Das Interview: Im Gespräch mit Julian Steigerwald

Was bedeutet es, als junge Führungskraft Verantwortung zu übernehmen? Und wie funktioniert Führung auf Augenhöhe in einer Branche, in der Schnelligkeit, Struktur und Menschen gleichermaßen zählen?

Wir haben mit Julian Steigerwald, Teamleiter bei der Maintrans Gruppe, gesprochen. Herausgekommen ist ein ehrliches, praxisnahes und sehr reflektiertes Interview über den Wandel von Führung, das Miteinander zwischen Generationen und den Mut, auch mal nicht perfekt zu sein.

Viel Spaß beim Lesen – und gerne weiterdenken!

Teil 1: Viele Kleine Schritte

Nicht immer führt ein klarer Karriereplan ins Management, manchmal ist es einfach der richtige Weg zur richtigen Zeit. Unser Kollege Julian Steigerwald erzählt im Interview, wie er ganz ohne Masterplan zur Führungskraft wurde – und warum es manchmal die kleinen Schritte sind, die den größten Unterschied machen.

💬Wie kam es eigentlich dazu, dass du Führungskraft bei Maintrans wurdest?

🎤Julian Steigerwald:
Ganz ehrlich? Als ich nach dem Studium direkt bei der Maintrans Gruppe eingestiegen bin, hatte ich noch keinen wirklichen Plan in der Tasche. Ich wollte erstmal „einfach arbeiten“ und schauen, wo die Reise hingeht. Dass sich die persönliche Reise in Richtung Führungsposition bringt, hätte ich nicht unbedingt gedacht, wobei dies schon auch meinem privaten Naturell entspricht. An sich gab es keinen großen Sprung, sondern es kamen mit kleinen Schritten immer mehr Verantwortung und Vertrauen auf mich zu. So wächst man in die Aufgaben rein…

💬Warum hast du dich für eine Führungsrolle entschieden, hattest du Erwartungen und Bedenken?

🎤Julian Steigerwald:

Ich würde sagen, dass entschieden vielleicht zu groß gesagt ist. Es war weniger ein bewusster Entschluss, sondern vielmehr eine Entwicklung, die sich über die Jahre angebahnt hat. Je mehr Verantwortung man übernimmt und Projekte mitgestaltet, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass man irgendwann offiziell gefragt wird eine Aufgabe zu übernehmen.

Meine Erwartung war vor allem, dass ich mich persönlich weiterentwickeln kann. Ich wollte nicht stehen bleiben, sondern immer vorankommen – fachlich, aber auch menschlich. Man lernt viel über andere, aber vor allem auch über sich selbst.

Große Bedenken hatte ich tatsächlich kaum. Dies lag vor allem daran, dass mir der Weg dahin durch viele kleine Schritte leicht gemacht wurde und ich nicht von heute auf morgen alles können musste.

Teil 2: Änderungen im Arbeitsalltag

Führung wächst mit der Verantwortung – und manchmal auch mit den eigenen Fehlern.
In dieser Folge spricht unser Kollege Julian Steigerwald ganz offen über seine ersten Wochen als junge Führungskraft: Was ihn überrascht hat, wo er gezweifelt hat – und was es braucht, um auch in schwierigen Gesprächen Haltung zu zeigen.

💬Erwartungen und Realität: Wie hast du die ersten Wochen als junge Führungskraft erlebt und was hat dich überrascht?

🎤Julian Steigerwald:

Ehrlich gesagt hat sich im ersten Moment gar nicht so viel verändert – zumindest nicht über Nacht. Ich saß immer noch am gleichen Schreibtisch und habe mit den gleichen Kolleginnen und Kollegen gesprochen und gearbeitet. Die große Veränderung kam eher im Kleinen: Plötzlich beschäftigt man sich regelmäßig mit vielen Themen, die vorher nur am Rande eine Rolle gespielt haben: Personalthemen, Abstimmungen, Entwicklungen im Team. Nichts davon ist riesig, aber in Summe merkt man, dass sich der Fokus laufend verändert.

Was sich komplett verändert hat ist der Arbeitsalltag. Früher stand mehr meine eigene fachliche Arbeit im Mittelpunkt. Heute geht es immer mehr darum, andere in ihrer Arbeit zu begleiten, zu unterstützen und den Rahmen zu schaffen.

Und was ich auf dem Weg lernen musste, ist, dass auch die kleinsten Themen Aufmerksamkeit verdienen. Was für mich vielleicht nach einer Kleinigkeit aussieht, kann für jemanden im Team ein echtes Thema sein.

💬Fehler, Zweifel und gutes Feedback: Welche Fehler hast du gemacht und wie gehst du mit Kritik, Unsicherheit und Verantwortung um?

🎤Julian Steigerwald:

Fehler, Zweifel und Kritik gehören einfach dazu und sind aus meiner Sicht auch wichtig, um sich weiterzuentwickeln. Niemand ist perfekt und gerade als junge Führungskraft ist es entscheidend, offen zu bleiben und zuzuhören, auch wenn man mal einen Schritt zurückgehen muss, um aus der Situation zu lernen.

Zu den größten Herausforderungen zählten für mich bisher schwierige oder negative Personalgespräche. Da geht es nicht nur um inhaltliche Themen, sondern vor allem darum, die richtige Haltung der Person gegenüber zu finden um klar, respektvoll und ehrlich zu kommunizieren, auch wenn es unangenehm ist.

Mir ist es wichtig, auch Konflikte immer neutral zu bewerten und sachlich zu bleiben. Vor allem, wenn erfahrene Kollegen im Spiel sind, hilft mir ein offener und faktenbasierter Austausch. Ich habe nicht den Anspruch immer alles besser zu wissen.

Teil 3: Austausch und Zusammenarbeit

Führung ist keine Einbahnstraße – und auch keine Frage des Alters. In dieser dritten Folge spricht unser Kollege Julian Steigerwald über den Austausch zwischen den Generationen, über moderne Führung auf Augenhöhe – und darüber, was wirklich zählt, wenn man gemeinsam etwas erreichen will.

💬Zwischen den Generationen: Wie gelingt dir Führung zwischen den Generationen und was können Alt und Jung voneinander lernen?

🎤Julian Steigerwald:

Ich hatte bisher nie das Gefühl, dass Alter oder Erfahrung eine Hürde darstellen. Eher im Gegenteil: gerade von erfahrenen Kollegen konnte ich unheimlich viel lernen. Am Ende ist die Führung immer abhängig vom gegenseitigen Respekt, egal wie groß die Altersunterschiede sind.  

Meiner Meinung nach ist es wichtig, auf Augenhöhe zu kommunizieren, egal wie alt oder erfahren jemand ist, zuzuhören und nicht mit dem Anspruch ins Gespräch zu gehen, alles besser wissen zu müssen.

Ich bin der Meinung, Alt und Jung können Vieles voneinander lernen. Gerade die „frischen“ Perspektiven in Bezug auf neue Wege, digitale Lösungen oder auch die Kommunikation bringen jüngere Kollegen vermehrt in den Berufsalltag ein. Umgekehrt bringen erfahrenere Kollegen oftmals viel Erfahrung, Ruhe und ein gutes Gespür für Zusammenhänge mit. Beide Seiten können hier voneinander profitieren.

💬Was Führung wirklich braucht: Was ist dir in deiner Führungsrolle heute wirklich wichtig und was braucht moderne Führung aus deiner Sicht?

🎤Julian Steigerwald:

Was mir in der Führungsrolle wichtig ist, ist ganz klar: Führung auf Augenhöhe. Ich bin der Meinung, dass Zusammenarbeit besser funktioniert, wenn man eine persönliche Basis schafft, welche auf gegenseitigem Respekt, Vertrauen und echtem Interesse an den Personen im Team fußt.

Generell arbeite ich, wie auch im Privaten, sehr teamorientiert und möchte nicht nur vorneweg gehen, sondern mit dem Team gemeinsam agieren. Jeder soll sich einbringen können, unabhängig von Positionen oder Erfahrung. Ich bin der Meinung, dass dies auch zu einer modernen Führung dazugehört.

Der Ausblick: Führung auf Augenhöhe und die stetige Weiterentwicklung

💬Viele junge Menschen schrecken vor Führung zurück. Was müsste sich ändern, damit das wieder attraktiver wird?

🎤Julian Steigerwald:

Ich kann gut verstehen, dass viele junge Menschen erstmal vor Führung zurückschrecken. Oft hat man noch das klassische Bild im Kopf: viel Verantwortung, schwierige Entscheidungen, wenig Freiheit und ständiger Druck. Aber genau hier passiert gerade etwas – Führung wandelt sich.

Gefühlt bewegen wir uns immer weiter weg von der klassischen Vorstellung von Führung hin zu einer moderneren, die auf Vertrauen, Augenhöhe und Teamarbeit setzt. Aber meiner Meinung nach stecken wir noch in einer Zwischenphase, da ich die klassische Führung doch hin und wieder noch wahrnehme. Und ich glaube, viele junge Menschen warten gerade ab, ob sich dieser neue Führungsstil wirklich durchsetzt.

Ich bin mir sicher, dass junge Menschen zukünftig gerne wieder vermehrt bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, sobald sich dieser Trend stärker etabliert hat.

💬Was sind die größten Herausforderungen in deiner Rolle, gerade als junge Führungskraft?

🎤Julian Steigerwald:

Eine der größten Herausforderungen als junge Führungskraft ist für mich die Doppelrolle: man ist noch Teil des Teams, aber eben auch Führungskraft. Da gilt es, die richtige Balance zu finden: Nähe zu halten, aber auch Klarheit in der Rolle zu zeigen.

Herausfordernd ist auch, dass man immer wieder mit Aufgaben konfrontiert wird, für die man noch keine Erfahrungswerte hat. Plötzlich steht man vor Entscheidungen oder Situationen, die man noch nie erlebt hat. Da hilft es, ruhig zu bleiben, andere Perspektiven einzuholen und nicht zu erwarten, sofort auf alles eine perfekte Antwort zu haben.

Das Wichtigste ist jedoch, dass man nicht alles wissen oder können muss, wenn man bereit und gewillt ist, kann man sich überall reinfuchsen. Dann wächst man mit den Aufgaben und Herausforderungen.

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