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Projekt DRivE: Ein Meilenstein für klimafreundliche Logistik

Inhalt auf einen Blick

Der Straßengüterverkehr ist eine der zentralen Säulen der Logistik – und gleichzeitig eine enorme Herausforderung für den Klimaschutz. Während rund 70 % der Landtransporte per LKW erfolgen, setzt lediglich ein geringer Prozentsatz dieser Fahrzeuge auf alternative Antriebe. Die Gründe? Hohe Kosten, fehlende Lade- und Tankinfrastruktur sowie zögernde Investitionsbereitschaft. Hier setzte das Forschungsprojekt DRivE an: Mit innovativen Technologien wurde eine Routenplanung ermöglicht, die alternative Antriebe alltagstauglich machen kann.

Projekt DRivE - Die Ziele

Das Projekt verfolgte ein klares Ziel: Durch die Verknüpfung von Echtzeitdaten aus Fahrzeugen und der Tank- und Ladeinfrastruktur auf den Strecken sollte eine effiziente und nachhaltige Routenplanung entstehen. Damit wird nicht nur die Nutzung von E- und LNG-LKW gefördert, sondern auch Transportunternehmen dabei unterstützt, sich als nachhaltige Dienstleister zu positionieren.

Ein Blick auf die Highlights des entstandenen Routingalgorithmus

  • Breite Datenbasis: Neben Standardinformationen wie Verkehr und Wetter fließen spezifische Details zu Ladeleistungen, Verbrauch und Fahrzeugzustand in die Berechnung ein.
  • Praxisorientierte Planung: Der Algorithmus schlägt dynamische Ladestopps vor, die sich nahtlos in bestehende Routen integrieren lassen – Vorbuchungen inklusive.
  • Benutzerfreundlich: Die optimierten Routen werden direkt ins verwendete Transportmanagement-System (TMS) zurückgespielt, so dass Disponenten mit ihren gewohnten Arbeitsabläufen weiterarbeiten können.

Praxis-Check: DRivE im Test bei Maintrans

Während der Pilotphase konnten Nico Troiano, Speditionsleiter bei Maintrans, und sein Team den Algorithmus auf Herz und Nieren testen. Das Ergebnis: Einfache Integration und echte Erleichterung. Disponenten profitierten von einer optimalen Planung, und Fahrer mussten sich keine Sorgen mehr machen, ob sie unterwegs passende Ladestellen finden. Durch die in den Algorithmus einfließenden Daten erfolgte eine Anpassung an Echtzeitbedingungen wie Verkehr und Energieverbrauch.

Das Interview zum Projekt

Wir sprachen anlässlich der Abschluss-Pressekonferenz mit unserem Kollegen Nico Troiano über seine Erfahrungen mit dem DRivE-Projekt:

Maintrans Newsroom-Team: Könnten Sie uns einen Überblick über das Forschungsprojekt „DRivE“ geben?

Nico Troiano: Gerne. Das Projekt „DRivE“ (Datenbasierte Routenplanung im Straßengüterverkehr mit verschiedenen Energieversorgungstechnologien) zielte darauf ab, die technischen Voraussetzungen für einen öko-effizienten, datenbasierten Fernverkehr von Lkw mit alternativen Antrieben zu entwickeln.

Maintrans Newsroom-Team: Welche spezifischen Ziele verfolgte das Projekt?

Nico Troiano: Wir wollten einen Routing-Algorithmus entwickeln, der Echtzeitdaten von Lade- und Tankinfrastrukturen sowie Fahrzeugdaten integriert, um die Planungssicherheit für Transportunternehmen zu erhöhen. 

Maintrans Newsroom-Team: Wie wurde der Algorithmus in der Praxis getestet?

Nico Troiano: Der Algorithmus wurde in unser bestehendes Transportmanagement-System integriert und während der Pilotphase intensiv getestet. Besonders hilfreich waren die dynamischen Ladestopp-Vorschläge, die Ladezeiten minimieren und gleichzeitig die effizienteste Route berechnen. 

Maintrans Newsroom-Team: Gab es Herausforderungen während des Projekts?

Nico Troiano: Ja, insbesondere der Zugang zu Echtzeitdaten wie dem Ladezustand oder Energieverbrauch der Fahrzeuge war essenziell, aber nicht immer einfach umzusetzen. Zudem bleibt die unzureichende Lade- und Tankinfrastruktur ein großes Hindernis, das viele Unternehmen noch davon abhält, auf alternative Antriebe umzusteigen. 

Maintrans Newsroom-Team: Wie sehen Sie die Zukunft alternativer Antriebe im Transportsektor?

Nico Troiano: Ich bin überzeugt, dass die Zukunft in einem Mix aus verschiedenen Antriebsarten liegt – Elektro, LNG und HVO. Das wird der Weg sein, wie viele Unternehmen nachhaltig starten können. 

Maintrans Newsroom-Team: Wie hat das Projekt „DRivE“ Maintrans konkret unterstützt?

Nico Troiano: Für uns bei Maintrans, wo jede Route anders und dynamisch ist, brauchen wir eine detaillierte und durchdachte Planung. Der DRivE-Algorithmus ist dabei eine enorme Unterstützung, weil er Ladestopps und Reichweiten optimal berechnet.  Die Lösung ist alltagstauglich und hat die „Reichweitenangst“ minimiert.

Maintrans Newsroom-Team: Ihr abschließendes Fazit zum Projekt?

Nico Troiano: Insgesamt bin ich stolz darauf, dass Maintrans Teil dieses zukunftsweisenden Projekts war. Ich bin überzeugt, dass die Ergebnisse von „DRivE“ einen wichtigen Beitrag zur Transformation der Logistikbranche leisten können. Wir freuen uns darauf, die Erkenntnisse weiter umzusetzen und so aktiv an einer nachhaltigeren Zukunft mitzuwirken. 

Maintrans Newsroom-Team: Vielen Dank für das Gespräch!

Ein Schritt in die Zukunft

Mit dem Projekt DRivE wurde ein wichtiger Meilenstein für die Logistikbranche gesetzt. Durch die intelligente Kombination von Daten und Technologie wird der Umstieg auf alternative Antriebe greifbarer – und die Branche kommt ihrem Ziel, die Emissionen bis 2030 um 65 % zu senken, einen großen Schritt näher.

Maintrans macht sich bereit für die Zukunft der Logistik! Wir lassen uns inspirieren von innovativen Ansätzen wie DRivE und gestalten den Wandel aktiv mit.

Die Projektpartner von DRivE im Überblick

FIR an der RWTH Aachen, der Lehrstuhl PEM der RWTH Aachen, Hammer Road-Cargo GmbH & Co. KG, Maintrans Internationale Spedition GmbH, Park Your Truck GmbH, MANSIO GmbH, ZeKju GmbH. Projektförderung durch das BMDV.

Bildnachweise:

Bild 1: Screenshot Routingalgorithmus [© DRivE]

Bild 2: Die Partner des Forschungsprojekts „DRivE“ beim Abschluss der Testphase im Spätsommer 2024 [Fotografie: Patrizia Cacciotti | PEM der RWTH Aachen]

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