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Verkehrschaos und Kostenexplosion – Was kommt mit dem Neubau der Luegbrücke auf den Güterverkehr zu: Hintergründe und Lösungsansätze

Inhalt auf einen Blick

Die Handelskammer Bozen hat eine detaillierte Studie zu den bevorstehenden Verkehrsbeschränkungen an der Luegbrücke auf der Brennerautobahn veröffentlicht. Diese Änderungen könnten gravierende Folgen für den Güter- und Personenverkehr entlang der wichtigsten Nord-Süd-Achse Europas haben.

Geplante Verkehrsbeschränkungen: Ein Überblick

Die Luegbrücke ist an der Belastungsgrenze. Das 1968 errichtete Bauwerk wurde mehrfach saniert, dennoch ist die Brücke am Limit. Das macht einen Neubau der Brücke erforderlich, der am 1. Januar 2025 beginnen soll. Aufgrund der maroden Statik wird die Luegbrücke ab dem 1. Januar 2025 größtenteils nur einspurig befahrbar sein. Ausnahmen gibt es an 170 Tagen in Richtung Süden und 160 Tagen in Richtung Norden, an denen eine zweispurige Befahrung möglich ist. Diese Einschränkungen bleiben bis zur Fertigstellung des Neubaus bestehen.

Szenario A: Kapazitätsreduktion um 50 %

Bei einer Reduktion der Kapazität auf 50 % ergeben sich folgende Effekte:

  • Verlagerung des Verkehrs:
    • 90 % des Güterverkehrs verbleiben auf der Brennerautobahn.
    • 10 % des Güterverkehrs weichen auf Alternativrouten wie den Gotthardpass, San-Bernardino-Pass oder Tarvis aus.
    • Der Schienengüterverkehr nimmt um 4 % zu.
  • Personenverkehr:
    • 27 % der Reisenden nutzen alternative Routen, darunter die B182 oder Pässe wie Reschen und San Bernardino.
  • Wirtschaftliche Folgen:
    • Die durch erhöhten Zeitaufwand entstehenden Mehrkosten belaufen sich auf 174 Millionen Euro jährlich.
    • Davon entfallen 93,5 Millionen Euro auf den Güterverkehr.

Szenario B: Totalsperre und zusätzliche Einschränkungen

Ein „Worst-Case“-Szenario, das eine Totalsperre der Luegbrücke in Kombination mit einem LKW-Fahrverbot auf der B182 vorsieht, hätte deutlich gravierendere Folgen:

  • Verlagerung des Verkehrs:
    • Der Großteil des LKW-Verkehrs würde auf längere Routen über Tarvis, Gotthard- und San-Bernardino-Pass ausweichen.
    • Eine Verlagerung auf die Schiene ist aufgrund bereits ausgelasteter Strecken kaum möglich.
  • Wirtschaftliche Folgen:
    • Zusätzliche Kosten durch größeren Zeitaufwand steigen auf 640 Millionen Euro pro Jahr.
    • Davon entfallen 327,3 Millionen Euro auf den Güterverkehr.

Risiken für den europäischen Handel

Die Handelskammer Bozen warnt, dass die Einschränkungen den wichtigsten europäischen Korridor für den Außenhandel gefährden könnten. Mögliche Konsequenzen:

  • Handelspartner könnten alternative Lösungen suchen.
  • Geschäftsbeziehungen zu italienischen Unternehmen könnten aufgekündigt werden.

Forderungen der Handelskammer Bozen

Um das „Worst-Case“-Szenario zu verhindern, fordert die Handelskammer:

  1. Gewährleistung der Transitkapazität auf der Brennerachse:
    • Einführung von LKW-Nachtfahrten.
    • Sicherstellung einer ganzjährigen Zweispurigkeit in beiden Fahrtrichtungen.
  2. Förderung des Schienengüterverkehrs:
    • Verlängerung der Rollenden Landstraße (ROLA) bis nach Trient.
    • Einführung wettbewerbsfähiger Preise für die Schienenlogistik.

Maintrans: Ihr zuverlässiger Partner für effiziente Logistiklösungen

Angesichts der komplexen Herausforderungen, die durch die Verkehrsbeschränkungen auf der Brennerautobahn entstehen, steht Maintrans als kompetenter Partner bereit, um Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung effizienter Logistikstrategien zu unterstützen. Mit unserer umfassenden Expertise im internationalen Güterverkehr bieten wir individuelle Lösungen, die auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind – sei es durch optimierte Routenplanung oder die Entwicklung alternativer Transportkonzepte. Kontaktieren Sie uns, um gemeinsam eine zukunftssichere und wirtschaftliche Strategie für Ihre Logistik zu entwickeln.

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